„Weißes Ballet“ in Salzburg

Die Lippizzaner sind zurück! Unglaubliche 46 Jahre nach ihrem letzten Auftritt in der Mozartstadt kommen die weltberühmten weißen Hengste wieder nach Salzburg. Die Salzburgarena steht also auch nach den Mevisto Amadeus Horse Indoors weiter unter dem Motto „Pferdesport“. Am 17. und 18. Dezember 2016 gibt die Spanische Hofreitschule anlässlich des Jubiläumsjahres „Salzburg 20.16“ zwei exklusive Galavorführungen.

Das Bereiterteam der Spanischen Hofreitschule präsentiert alle Gänge und Touren der Hohen Schule. Die „Schule auf der Erde“ mit Pirouette, Piaffe und Passage, die „Schule über der Erde“ mit Levade, Capriole und Courbette.

Die Präzision und Eleganz von Pferd und Reiter und ihre Leichtigkeit verzaubern Pferdefreunde aus der ganzen Welt immer wieder aufs Neue. Sowohl die Klassische Reitkunst der Spanischen Hofreitschule als auch das Wissen um die Zucht der weltberühmten Hengste zählen zum immateriellen UNESCO Weltkulturerbe.

Die Lippizzaner-Herde on Tour

Unter Rudolf Graf van der Straten unternahm die Spanische Hofreitschule 1925 ihre erste internationale Tournee nach Berlin. Seit damals gehen die Bereiter mit ihren berühmten weißen Lipizzanerhengsten regelmäßig auf Reisen, um auf der ganzen Welt die Hohe Schule der Klassischen Reitkunst zu präsentieren.

Jede Tournee bedarf intensiver Vorbereitungsarbeiten. Insgesamt etwa 5 bis 6 Tonnen Materialaufwand – von den Reituniformen der Bereiter bis zur Ledernadel für Sattelreparaturen – werden in ca. 90 eigene Tourneekisten verpackt. Dazu zählen natürlich auch die prächtigen weißen Hirschledersättel für die Vorführungen, Trainingssättel für die Aufwärmarbeit zwischen den Auftritten, Trensen-, Kandaren- und Goldzäume, sowie diverses Ersatz- und Reparaturmaterial, falls irgendetwas beschädigt werden sollte. Pro Hengst sind auch noch Decken, Bürsten und sonstige Pflegeutensilien zu berücksichtigen, zu verpacken und zu transportieren.
Auch das Futter wird, um Magenbeschwerden durch plötzliche Futterumstellung zu vermeiden, eingepackt. Allein 500 kg Pferdemüsli in bester Lebensmittelqualität sind pro Woche einzuplanen. Heu, Hafer und Stroh – jeweils in der Größenordnung von 1 bis 2 Tonnen pro Woche – sowie Äpfel und Karotten werden an den Auftrittsorten zur Verfügung gestellt.
Sogar die so genannten Pilaren – die beiden beflaggten Säulen, die in der barocken Winterreitschule in der Mitte der Reitbahn stehen – werden mitgenommen; eigene Bodenplatten zur Montage und die dazu gehörigen rot-weiß-roten Fahnen inklusive.

Die Lipizzanerhengste werden jeweils zu sechst in eigens adaptierten Pferdetransportern befördert – mit Video­überwachung, Luftfederung und einem speziellen Bodenbelag, der die Gelenke bei Erschütterungen schont. Die Pferdepfleger reisen gemeinsam mit ihren Schützlingen.