Weihnachtsoratorium

Weit weg von Trubel und Kommerz lädt die Bachgesellschaft im Advent zur wahrhaften Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Wie könnte das besser gelingen, als mit dem Weihnachtsoratorium von J.S. Bach? Zu Lebzeiten des Komponisten wurde das Werk wohl nur ein einziges Mal aufgeführt, heute gilt es als die beliebteste und berühmteste geistliche Musik aus seiner Feder. In der Konzertsaison der Bachgesellschaft hat das Weihnachtsoratorium seit vielen Jahren seinen festen Platz. Fein abgestimmt wirken das Collegium Vocale Salzburg, ein erlesenes Solisten-Quartett und das beeindruckende L’Orfeo Barockorchester unter Leitung von Michi Gaigg zusammen um von der Geburt des Gottessohnes zu erzählen.

Künstlerbiographien

Ulrike Hofbauer studierte Gesang und Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und Salzburg und an der Schola Cantorum Basiliensis. Zu ihren maßgeblichen Lehrern zählen Sabine Schütz, Evelyn Tubb und Anthony Rooley. Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat sie 2003 den York Early Music International Young Artists Competition und 2004 den Van Wassenaer Concours in Den Haag gewonnen. Größer besetzte Projekte verwirklicht Ulrike Hofbauer mit ihrem Ensemble &cetera. 2014 erschien die erste CD-Einspielung von &cetera: „Dialoghi a voce sola“ in Zusammenarbeit mit Radio Bremen bei dem Label Raumklang (nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik). 2016 soll die zweite CD von &cetera bei Sony mit Motetten des neapolitanischen Komponisten Leonardo Leo erscheinen. Die intensive Beschäftigung mit musikalischer Rhetorik, Ornamentik und dem „recitar cantando“ Stil bildet einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit.

Margot Oitzinger wurde in Graz geboren und studierte Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Sie absolvierte Meisterkurse bei Emma Kirkby und Peter Kooij. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbes Leipzig 2008 und des Internationalen Barockgesangswettbewerbs in Chimay (Belgien) 2006.Ihr Repertoire reicht unter anderen von den Werken Bachs und Händels mit Schwerpunkt auf Oratorium über Mozart und Haydn bis zur Romantik und Moderne.

Virgil Hartinger ist gebürtiger Salzburger und studierte am Mozarteum bei Albert Hartinger (Gesang), bei Hartmut Höll (Lied) und an der Eastman School of Music, Rochester N.Y. bei William Mc Iver und Benton Hess (Gesang) sowie bei Paul O´Dette (Alte Musik). Inzwischen arbeitet er u.a. mit dem Kölner Kammerchor, dem Balthasar-Neumann-Chor und –Ensemble, der Musica Antiqua Köln, dem L’Orfeo Barockorchester, dem Ensemble Baroque de Limoges, dem Gewandhaus-Orchester Leipzig, der Staatskapelle Dresden, der Camerata Salzburg und dem Mozarteum Orchester Salzburg zusammen. Sein Konzertrepertoire umfasst Oratorien und Messen von Bach, Händel, Haydn, Beethoven, Mendelssohn, Dvorak und Puccini.

Höhepunkte der vergangenen Saison waren Konzerte mit dem Tonhalleorchester Zürich unter Ton Koopman und Händels Solomon bei den Salzburger Festspielen.

Markus Volpert studierte in Graz bei Wolfgang Gamerith, sein Solistendiplom mit Auszeichnung erwarb er bei Kurt Widmer in Basel. Markus Volpert war Mitglied des Zürcher Opern­studios. In Meisterkursen bei Sena Jurinac, Christa Ludwig, Elisabeth Schwarzkopf und Thomas Quasthoff sowie beim Unterricht bei Horst Günter rundete er seine stimmliche Ausbildung ab. Markus Volpert ist Preisträger des Leipziger Bachwettbewerbs, des Deutschen Musikwettbewerbs, Berlin, des Grazer Schubert-Wettbewerbs, des Anneliese-Rothenberger-Wettbewerbs und des Francisco-Viñas-Wettbewerbs, Barcelona. Markus Volpert ist regelmäßig Solist im Rahmen der Konzerte und Einspielungen der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen.

Das Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft wurde von Albert Hartinger gegründet und setzt sich aus Studierenden und Absolventen der Universität Mozarteum zusammen. Es hat sich der geistlichen und weltlichen Ensembleliteratur des 16. bis 19. Jahrhunderts verschrieben. Das Ensemble besteht in seiner Grundform aus fünf bis acht Sängern und wird nach Bedarf erweitert. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die geistliche Musik von W.A. Mozart. Das Collegium Vocale Salzburg hat u.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Ensemble Baroque de Limoges, der Musica Antiqua Köln, La Divina Armonia, dem L’Orfeo Barockorchester, dem Salzburger Barock-ensemble, der Camerata Salzburg.

Neben Auftritten in Salzburg sang das Collegium Vocale Salzburg in wichtigen Musikzentren im In- und Ausland, u.a. Berlin (Konzerthaus), Amsterdam (Concertgebouw), London (Royal College of Music) und trat bei bedeutenden Festivals auf.

Albert Hartinger ist gebürtiger Salzburger und studierte am Salzburger Mozarteum zunächst Klarinette, dann Musikerziehung und Gesang. Seine Gesangsausbildung bei Kammersänger Heinrich Pflanzl schloss er mit einem Diplom (mit Auszeichnung) ab. Zuvor errang er einen ersten Preis beim Mozart-Wettbewerb mit einer Konzert-verpflichtung bei der Salzburger Mozartwoche.

Nach einem Opernengagement am Staatstheater Braunschweig wandte er sich der Laufbahn des Konzertsängers und der Unterrichtstätigkeit zu. An der Universität Mozarteum Salzburg leitet er eine Gesangsklasse. Professor Hartinger ist Gründer und künstlerischer Leiter der Salzburger Bachgesellschaft sowie des „Collegium Vocale Salzburg“.

Das L’Orfeo Barockorchester gehört seit zwei Jahrzehnten zu den markantesten Stimmen in der Alten Musik. Für die Neue Zürcher Zeitung besitzt das international besetzte Ensemble rund um die Orchestergründerin und Dirigentin Michi Gaigg jenen „individuellen Charakter abseits globalisierter Einheitsklanglichkeit“, der auf ein fruchtbares Zusammenwirken unterschiedlicher musikalischer Wurzeln zurück zu führen ist.

Lebendigkeit des Musizierens, Kontinuität und ein Ensemblegeist, der auch große Lust auf Neues in sich trägt, sind die Basis, auf der Michi Gaigg ihre als farbenreich, klangsinnlich wie temperamentvoll beschriebene Handschrift entwickelt. 2016 feiert das international erfolgreiche österreichische Orchester mit Sitz in Linz seinen 20. Geburtstag.

Michi Gaigg wurde in Schörfling am Attersee (Salzkammergut) geboren. Entscheidende Impulse für ihren musikalischen Werdegang erhielt die Musikerin während ihres Violinstudiums am Salzburger Mozarteum durch die Begegnung mit Nikolaus Harnoncourt. Anschließend studierte Michi Gaigg Barockvioline bei Ingrid Seifert und Sigiswald Kuijken. Bevor sie 1983 mit L’Arpa Festante München ihr erstes eigenes Orchester gründete (Leitung bis 1995), sammelte Michi Gaigg viele wertvolle Erfahrungen in international renommierten Ensembles und arbeitete. Gemeinsam mit der Oboistin und Blockflötistin Carin van Heerden gründete Michi Gaigg 1996 das L’Orfeo Barockorchester. Michi Gaigg ist Intendantin der donau-FESTWOCHEN im Strudengau und wurde durch das Land Oberösterreich mit dem Großen Bühnenkunstpreis und der Kulturmedaille ausgezeichnet. 2016 erhielt sie den Heinirich-Gleißner-Preis.