„Von Khöömei bis Saryglarlar“ – Obertongesang aus dem Land der Schamanen!

Vier Musiker von Huun Huur Tu haben mit der Musik ihrer Vorväter die Konzertbühnen weltweit erobert. Sie stammen aus Tuwa, einer abgeschiedenen autonomen Provinz zwischen Sibirien und der Mongolei, die zur russischen Föderation gehört. Die Landschaft Tuwas ist einzigartig. Über Jahrtausende haben dort, in der zentralasiatischen Steppe, nur Himmel, Wind und Wasser die Szenerie geprägt – und die Musik! Sie ist das größte Exportgut Tuwas, und Huun Huur Tu sind die international wohl bekanntesten Vertreter ihrer Zunft.

Der Name der Formation ist von der Beschreibung für die Lichtstrahlen, die die Sonne beim Auf- und Untergang am Horizont aussendet, hergeleitet. Denn so wie gebrochenes Licht Sonnenstrahlen hervorruft, erzeugen Huun Huur Tu mit gebrochenen Klängen „Khöömei“, den traditionellen Kehlkopf- und Obertongesang ihres Heimatlandes.

Ob heller Tenor oder tief-kehliger Bass, ihre Stimmen lassen überirdische Gesänge entstehen: Oberton – die Fähigkeit, als Einzelner drei Töne, drei Melodien zugleich anzustimmen. Dazu begleiten sich die Sänger auf ihren traditionellen Hirteninstrumenten: Kaigal-ool Khovalyg (Igil/Pferdegeige, Sygyt), Radik Tyulyush (Khomuz/Maultrommel, Byzaanchi), Sayan Bapa (Igil, Toschpluar, Gitarre) und Alexei Saryglar (Igil, Tungur/Trommel). Im Jahr 1993 feierte das Ensemble mit ihrer Debüt-CD „60 Horses In My Head“ überwältigende Erfolge. Seither sind weitere acht Studioalben und zahlreiche Live-Aufnahmen entstanden. Noch kurz vor dessen Tod arbeiteten Huun Huur Tu mit dem genialen Frank Zappa zusammen, auch mit Ry Cooder und Johnny „Guitar“ Watson gab es gemeinsame Projekte. Schon 2006 und 2012 zu Gast im Magazin 4, dürfen wir die Tuwiner nun wieder in der Alten Saline begrüßen.