Kopf im Kopf

Die Stadtgalerie Lehen fokussiert in einer spannenden Schau auf das Thema des menschlichen Kopfes im Werk von Günter Silwa Sedlak von den 1980er Jahren bis heute, und elf Jahre im Dialog mit Günter Jost als Künstlergruppe haptic.

Seit 1981 beschäftigt sich Sedlak künstlerisch mit dem Menschen, seiner Gestalt und inneren Vielschichtigkeit. Für ihn ist der Mensch ein mehrdeutiges Gefüge, ein Konglomerat aus Eigenem und Fremden, Schichtungen, die die Zeit mit sich bringt, ähnlich einem markanten Gewebe aus Zeit und Erfahrungen.

Künstlerisch führte Sedlaks Weg vom linear-grafischen Duktus der Zeichnung, in der die Farbe eine wesentliche Komponente darstellt, über die Faszination von textilen Materialien, Planen, Fotocollagen zu seinen aktuellen Arbeiten. Als roter Faden zieht sich das Haptische buchstäblich durch sein Werk – von den kleinformatigen Zeichnungen bis zu den riesigen, komplex aufgebauten fotografischen Gemälden.

Seit 2006 arbeitet Silwa Sedlak mit dem Fotografen Günter Jost als Gruppe haptic. In diesem künstlerischen Dialog treffen zwei Gefühls- und Erfahrungswelten in einem offenen Arbeitsprozess aufeinander. In den künstlerischen Überlegungen beziehen Sedlak und Jost immer die Frage der Materialität unter ganz spezifischen Aspekten mit ein. Dabei werden die Grenzen zwischen Projektionsfläche und Darstellung aufgehoben, die Ebenen verschmelzen akribisch zu einem völlig neuen, haptischen Geflecht.