Die Nacht der Programmkinos

„Romanes eon domus – Menschen, genannt Romanes, gehen das Haus!“ – Wie ging das nochmal richtig? Und wer waren eigentlich die guten, die judäische Volksfront oder die Volksfront von Judäa? Nicht so wichtig, denn: Always look on the bright side of life (oder death, je nachdem). Wer die Religionssatire der britischen Komikertruppe Monty Python, die kurz nach ihrer Veröffentlichung 1979 schon zum Kult avancierte, noch nie auf der großen Leinwand gesehen hat, für den führt ohnehin kein Weg vorbei an der Nacht der Programmkinos im Das Kino, doch das Programm bietet auch einige aktuelle Kinoschätze – bei freiem Eintritt.

Das Kontrastprogramm zur Historienkomödie im Saal bildet im Gewölbe Kundschafter des Friedens – die selbstironische DDR-Agentenkomödie rund um Henry Hübchen als „Zonen-James Bond“ wird in Österreich erst ab 10. Februar zu sehen sein, bei der Nacht der Programmkinos kann man ihn exklusiv vorab sehen.

Spannend wird es dann in der zweiten Runde: Swiss Army Man führt um 21:45 die Absurdität im Gewölbe auf ein neues Level. Was passiert wenn ein Regieduo, das sonst nur Musikvideos dreht, einen Spielfilm macht? Sie gewinnen den Regiepreis am Sundance-Filmfestival. Nicht unumstritten, zugegeben, insbesondere wegen der Thematik: Eine Cast Away-Geschichte des einsamen auf einer Insel Gestrandeten. Statt eines Volleyballs wie bei Tom Hanks, spült das Meer diesmal eine Leiche an. Und die erweist sich als unglaublich praktisch und vielseitig einsetzbar, wie ein Swiss Army Knife in der Form eines Menschen. Als die Leiche schließlich zu sprechen beginnt ist nicht mehr ganz klar, ob das alles noch Einbildung ist oder ob da noch mehr ist.

Den Abschluss bildet der im gedruckten Programm noch als Überraschungsfilm angekündigte Suburra (auch eine Preview: Österreich-Start am 3. Februar). Die lautliche Ähnlichkeit täuscht nicht, handelt es sich doch um den zweiten Spielfilm des Gomorra-Regisseurs Stefano Sollima. Der Name verweist auf das verruchte Viertel im alten Rom – der Film beleuchtet die verruchten Ecken der italienischen Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Endlich mal wieder ein kluger Thriller, der über die ganzen 190 Minuten die Spannung aufrechthalten kann.

Was die Nacht der Programmkinos seit einigen Jahren so außergewöhnlich macht: Der freie Eintritt, das interessante Programm und die daraus sich entwickelnde Stimmung am Abend. Es geht um den Film, es geht um das Kino. Ein Fest wie es viel öfter stattfinden könnte.