Das Toihaus lauscht der Unendlichkeit

Still sitzen zwei Wartende an grell beleuchteten Bistrotischen. Plötzlich tritt ein Fremder ein, der sich hilflos suchend nach einer Garderobe umsieht. Schlagartig durchbricht das Ticken der Zeit und Musik die Stille. So oder so ähnlich wird das Publikum zur neuen Abendproduktion „Immer“ des Toihaus Theaters begrüßt, inmitten einer Reihe von Instrumenten, die schon im Vorfeld ein interessantes Crossover erahnen lassen.

Das neue Stück von Toihaus Hausherrin und Regisseurin Mytro Dimitriadou konfrontiert mit den Lücken des Lebens. Musikalisch umrahmtes Warten und Leben werden unmittelbar miteinander verflochten. Komik und Ernst wechseln sich ab, Philosophieren wird von Situationskomik durchbrochen, abgerundet durch Clowntricks.

Dimitriadous „theatralisch-musikalisches Fenster ins Unendliche“, so der Untertitel des Stückes, führt so das Getriebene in eine andere unendlich wirkende Ebene. Von Zeit zu Zeit regnet es vom Bühnenhimmel Salz oder doch Zucker. Wie süß oder auch salzig die Szene oder das Leben ist, bleibt dem Zuseher überlassen. Avantgardistische Musik, die abwechselnd Klangfläche als auch Mittelpunkt ist, wird von den Akteuren abwechselnd selbst gespielt, gesungen oder auch gezischt. Das Publikum nimmt selten intim auf allen vier Seiten der Bühne Platz, und gibt so dem Stück seinen Rahmen.

Nächste Vorstellungen: Heute, Freitag und 28. Jänner- jeweils um 20.02 Uhr.