Abenteuer Berg im Film

Mit einem fulminanten Programm, spannenden Gästen und persönlichen Lieblingsfilmen verabschiedet sich Michael Bilic als Leiter des Bergfilmfestivals: Alte Schicksalsberge und extreme Youngsters, atemberaubende Berglandschaften und Expertenrunden über die Vielfalt im Alpinismus sind bei der 23. Festival-Ausgabe vom 16. November bis 4. Dezember im Das Kino zu erleben.

Das psychologische Moment der unterschiedlichsten „Grenzgänger“ habe ihn von Anfang an fasziniert, erzählt Michael Bilic bei der Programmpräsentation. „Was treibt Menschen an, das scheinbar Unmögliche auszuloten?“ Diese Frage stelle sich unverändert, ob es jetzt um die Erstbesteigungen der Achttausender ab den 1950er Jahren oder die jüngsten alpinen Extremsportarten wie High-Lining oder Basejumping gehe, sagt Bilic. Und dieses Phänomen in aller Vielfalt zieht nicht nur ihn selbst seit vielen Jahren in seinen Bann, sondern auch die große, durchaus bunt gemischte Fangemeinde des Festivals.

P2_Chris Bonington_LifeAndClimbs (c) Vinicio Stefanello (1)

Auf dem Programm stehen Filmklassiker wie „Zum dritten Pol“ über den Himalaya- und Filmpionier Norman G. Dyhrenfurt, Franz Herzogs Himalaya-Portrait „Menschen, Mythen, stürzende Berge“ oder Arnold Fancks 1931 entstandene Hommage an den Skilauf „Der weiße Rausch“.

P7_Travis Rice performs during the making of the movie The Fourth Phase, March 20 2014

Welche Eskapaden auf zwei Bretteln (oder einem Board) im 21. Jahrhundert stattfinden, lässt sich u.a. mit den weiblichen Freeski-Profis um Sandra Lahnsteiner rund um den Globus oder mit Matthias Mayr und Mathias Haunholder in Sibirien miterleben.

Still alive ... - Drama am Mt. Kenya

Reinhold Messner ist sowohl als Regisseur seiner ersten Filmdoku „Still Alive“ als auch im subtilen Filmportrait „Messner“ von Andreas Nickel präsent.

 

Zur offiziellen Eröffnung am 17. November wird der deutsche Kletterer und Schriftsteller Malte Roeper aus seinem neuen Buch „111 Gründe klettern zu gehen“ lesen. Und nach dem unmittelbar nach der Erdbebenkatastrophe 2015 in Nepal entstandenen Film „Langtang“ von Kilian Jornet wartet ein berührender Film über Mira Rai, der sie auf dem Weg vom ärmlichen Dorf im Himalaya an die Weltspitze im Berglaufsport begleitet.

V5 Frauenseilschaft am Cerro Torre

Caro North (

 

Live im Gespräch zu erleben sind auch dieses Jahr wieder alte und neue Freunde des Bergfilmfestivals: Helma Schimke, die Grande Dame des Frauenalpinismus, die jungen Bergsteigerinnen Christina Huber und Caro North, die als erste Frauenseilschaft am Cerro Torre waren, oder der prominente Bergfotograf Bernd Ritschel. Um den aktuellen Stand der Lawinenkunde geht es im Vortrag von Peter Plattner, Chefredakteur der Zeitung „berg & steigen“ und dem Alpinwissenschaftler Walter Würtl.

V3 Peter Plattner & Walter W++rtl (c) upgrund (7)

Hias Schreder – legendärer Bergführer aus Annaberg – erzählt über den Gosaukamm und gibt damit zugleich seine Vortragspremiere vor großem Publikum. Ebenfalls eine Premiere: Die „Vorpremiere“ am 16. November im Oval, mit dem 1927 gedrehten Stummfilm „Der große Sprung“ von Arnold Fanck, zu dem Stella Maria Adorf und Karoline Gable (Gesang und Jodeln) sowie Tal Balshau am Klavier live begleiten.